Im dritten Teil unserer Panelserie Agile widmeten wir uns einem Thema, welches viele Unternehmen beschäftigt: die praktische Umsetzung des Scaled Agile Frameworks (SAFe). In unserem internen Panel zum Thema „SAFe“ diskutierten wir gemeinsam die Anwendung von SAFe in der Praxis, beleuchteten dabei Herausforderungen und Chancen des Frameworks und wagten einen Blick in die Zukunft der agilen Skalierung.
Was ist SAFe eigentlich?
SAFe ist ein Framework, das darauf abzielt, agile Prinzipien auf große Organisationen und komplexe Projekte zu skalieren. Mit der aktuellen Version 6.0 des Frameworks wurden einige zentrale Aspekte wie Flow Acceleration, Business Agility und eine verstärkte Betonung auf nachhaltige Innovation und DevOps-Prozesse weiterentwickelt.
SAFe bietet eine strukturierte Herangehensweise, die auf vier Ebenen basiert: der Portfolio-, Solution-, Programm- und Team-Ebene. Dadurch wird sichergestellt, dass agile Teams eng mit den strategischen Zielen eines Unternehmens verbunden sind. Gleichzeitig fördert SAFe die Zusammenarbeit über verschiedene Unternehmensbereiche hinweg und stellt sicher, dass Value Streams (dt. Wertströme) im Fokus bleiben.
SAFe in der Praxis – Herausforderungen und Chancen
Die Diskussionsrunde zeigte, dass die praktische Umsetzung von SAFe je nach Branche und Unternehmensstruktur sehr unterschiedlich ausfällt. Ein zentrales Thema war die Frage: Wie gelingt die Balance zwischen Framework-Vorgaben und Anpassungsfähigkeit und ist SAFe überhaupt so agil, wie es immer behauptet wird?
Die Einführung von SAFe setzt eine Kultur des Wandels voraus. Viele Organisationen stoßen hierbei jedoch auf Widerstände, da etablierte Strukturen und Denkweisen aufgebrochen werden müssen. SAFe verlangt ein hohes Maß an Engagement von Führungskräften, was nicht immer gegeben ist.
SAFe erfordert daher umfangreiche Schulungen und ein tiefes Verständnis der Prinzipien, bevor es erfolgreich umgesetzt werden kann. Ohne die nötigen Ressourcen für Schulungen und Change-Management-Initiativen bleibt die Einführung oft oberflächlich.
Trotz der Herausforderungen bietet SAFe auch Chancen, wie in unserer Diskussion hervorgehoben wurde. Beispiele aus der Praxis zeigten, wie Unternehmen durch die Einführung von SAFe Transparenz erhöhten, sich die Zusammenarbeit zwischen Teams verbesserte und ein schnellerer Marktzugang für Produkte erzielt werden konnte. Besonders in großen Organisationen mit mehreren agilen Teams wurde die Bedeutung eines gemeinsamen Rahmens, welcher Klarheit und Orientierung bietet, deutlich.
Zukunftsfähigkeit von SAFe
Als abschließender Punkt der Diskussion lag der Fokus auf der Frage nach der Zukunftsfähigkeit von SAFe. Dabei herrschte Einigkeit darüber, dass die Prinzipien von SAFe – wie die Fokussierung auf Value Streams, die Kundenzentrierung und die kontinuierliche Verbesserung – auch in Zukunft relevant bleiben. Hinsichtlich der Verbreitung und Einführung von SAFe wurde betont, dass Unternehmen bei der Entscheidung für oder gegen SAFe immer berücksichtigen sollten, was im Unternehmen tatsächlich an Rollen, Artefakten oder Events benötigt wird und das Framework dementsprechend maßgeschneidert anpassen.
Fazit: Wertvolle Einblicke und neue Perspektiven
Der dritte Teil der Panelserie Agile bot wertvolle Einblicke in die Praxis der SAFe-Umsetzung. Die Diskussion zeigte, dass SAFe zwar kein "One-size-fits-all"-Ansatz ist, aber bei richtiger Anwendung eine gute Grundlage für agile Skalierung bietet.
Die Panelteilnehmer tauschten nicht nur praktische Erfahrungen aus, sondern diskutierten auch, wie SAFe weiterentwickelt werden kann und wo das Framework an seine Grenzen stößt.
Die Einführung von SAFe erfordert Geduld, Anpassungsfähigkeit und kontinuierliches Lernen. Mit der richtigen Strategie kann SAFe jedoch ein mächtiges Werkzeug sein, um Unternehmen auf ihrem Weg zur agilen Exzellenz zu unterstützen.
Wir blicken auf einen spannenden und erkenntnisreichen Austausch zurück und freuen uns bereits auf unser nächstes Panel zum Thema „Testing im agilen Umfeld“.